Die Vereinsfamilie trauert um Manfred Herzog. Der langjährige Torwarttrainer und Betreuer der 1. Seniorenmannschaft starb am 14. Februar 2023 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von nur 65 Jahren. Manfred, den alle im Südstadion nur „Manni“ nannten hatte rund eineinhalb Jahre gegen seine Krankheit gekämpft und viel Hoffnung in unzählige Behandlungen gesetzt. Am vergangenen Dienstag hat er seinen schwersten Kampf verloren. Diese Nachricht erschüttert seine Mitstreiter und Weggefährten im Verein und darüber hinaus.
Immer wenn es ihm nach seinen Behandlungen besser ging, kam er ins Südstadion, um nach seinen Jungs zu schauen – und stellte sich dabei sogar noch vor nicht langer Zeit auf den Platz und leitete ein Torwarttraining. So, wie er es jahrzehntelang auf dem Platz der Sportfreunde 07/12 und seit rund 10 Jahren im Südstadion Ückendorf bei der Eintracht tat. Manfred Herzog war dabei viel mehr, als „nur“ der Trainer für die oft eigenwilligen Spezialisten zwischen den Pfosten. Er war ein herausragender Analytiker und warmherziger Ansprechpartner, was gerade bei den vielen jungen Spielern der 1. und 2. Mannschaft extrem wichtig war. Zudem ging er mit gutem Beispiel voran, engagierte sich für die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft, was zum Beispiel in der Organisation eines integrativen Fußballturniers im Südstadion gipfelte.
Legendär ist ein typisches Manfred-Herzog-Projekt zu Sportfreunde-Zeiten an der Plauner Straße. „Manni“ formte aus Jugendlichen, die unter Obhut des Jugendamtes heranwuchsen, ein Team mit einer Geschichte, die Stoff für ein Drehbuch liefern könnte: Er formte aus einem „wilden Haufen“ von jungen Leuten, die bis dahin keinen Vereinsport betrieben hatten, ein richtiges Team, das als zweite Mannschaft der Sportfreunde nach einer Anlaufphase Punkt für Punkt in der Kreisliga C einfuhr – und am Ende der Saison sogar den zweiten Platz belegte. „Was Manni geleistet hat, ist unbeschreibbar. Er hat die Jungs mit so viel Geduld auf einen guten Weg gebracht – und allen Beteiligten somit ein unvergessliches Erfolgserlebnis ermöglicht. Das hat viele bis heute positiv geprägt“, erinnert sich Leif Lermer, der damals als Spieler der 1. Mannschaft die Zweite auch auf dem Platz unterstützte und seitdem mit Manfred Herzog verbunden blieb.
Der langjährige Eintracht- und Sportfreunde-Trainer Rafael Garcia erinnert sich an seine Anfangszeit als Coach: „Manni war nicht nur mit seiner Menschlichkeit und sozialen Kompetenz überragend – er war zudem auch ein echter Fußballfachmann. So hat er uns zu Zeiten, als in der Kreisliga noch mit Libero und Manndecker gespielt wurde, die Viererkette eingetrichtert. Das war damals revolutionär – und für uns überaus erfolgreich. Später hat er mich als zweiter Trainer bei der Eintracht unterstützt und so haben die Rotblauen auch im Südstadion erleben dürfen, was für ein super Mensch er war.“
Sicher einer der schönsten Momente in Manfred Herzogs Karriere: SGE-Coach Carlo Allievi freut sich mit ihm über die Meisterschaft der SGE Eintracht 07/12 im Jahr 2019.
Mit Manfred Herzog verliert der Verein einen treuen, engagierten, liebenswerten wie bescheidenen Menschen, der unzählige Fußballer der Stadt geprägt hat.
Manfred Herzog hinterlässt Ehefrau Bernadette, eine Tochter sowie zwei Enkeltöchter.
Danke Manfred, wir werden Dich nicht vergessen!