Zum Rückrundenstart erlebten die Zuschauer der SG Eintracht Gelsenkirchen 07/12 im Südstadion ein besonderes Live-Erlebnis: Fußball hinter Gittern! Die Stadt Gelsenkirchen hat hunderte Meter Bauzaun aufgestellt und reagiert damit auf die starke Baufälligkeit des 1967 eröffneten Stadions am Haidekamp 75 in Gelsenkirchen-Ückendorf.
Da eine Sanierung der sportlichen Heimat von 12 Jugendmannschaften mit Jungen und Mädchen im Alter von 4 bis 19 Jahren sowie zwei Seniorenmannschaften bisher vernachlässigt und derzeit auch nicht konkret vorgesehen ist, setzt die Stadt auf diese „Gelsenkirchener Lösung“.
Kurios: Anfangs war auch der Zugang zum Rasenplatz komplett abgesperrt, inzwischen ist zumindest die Treppe wieder geöffnet. Dieser sollte auch genutzt werden, damit Besucher die Tribüne erreichen können, die nicht gesperrt ist.
Schwierig: Auch die Stufen am Aschenplatz sind von vier Seiten gesperrt, so dass Bälle, die während des Trainings oder der Spiele dort hineingelangen, im Niemandsland liegen bleiben – Zutritt verboten!
Gefährlich: Während der Stürme Anfang des Jahres sind Teile des Zaunkonstrukts auf ganzer Länge umgeweht worden – die Stadt ließ die von einem externen Unternehmen gemieteten Zäune wieder aufrichten – und mit Flatterband (!!) an Sitzbänken festbinden.
„Wir hielten diese sicherlich nicht billige Maßnahme anfangs für einen schlechten Scherz und hoffen, dass das wirklich nur eine vorübergehende Sache ist, bevor die Stadt die über Jahrzehnte verschlafene Sanierung angeht. Der Verein zählt fast 500 Mitglieder, davon mindestens die Hälfte Kinder und Jugendliche. Dieser Zustand ist eine Zumutung für diejenigen, die bei der SG Eintracht ihre sportliche Heimat gefunden haben – und auch für die zahlreichen ehrenamtlichen Engagierten und die Zuschauer im Stadion. Diese Zaunlandschaft ist ein Sinnbild für den Verfall vieler Sportstätten in der Stadt“, so der Vorstand der SG Eintracht Gelsenkirchen 07/12.