Vor ziemlich genau 50 Jahren zog die SG EIntracht Gelsenkirchen vom altehrwürdigen Stadion am Südpark ins damals moderne Südstadion am Haidekamp – nun hat der Zahn der Zeit dem Stadion dermaßen zugesetzt, dass die Stadt ab sofort eine Komplettsperrung aller Zuschauerränge sowie der Tribüne veranlasst hat. Sichtbar ist dies durch hunderte Meter „Flatterband“, das nun entlang der Ränge am Rasen- sowie am Aschenplatz und an den Zugängen zur Tribüne gespannt ist. Zudem sind zahlreiche Schilder aufgestellt worden, die darauf hinweisen, dass das Betreten der Ränge verboten ist: Es herrscht akute Unfallgefahr durch lose Stehstufen entlang der Plätze. Das Problem hat sich über die Jahre verschlimmert, der Vorstand des Vereins hat immer wieder auf die Schäden im Stadion hingewiesen. Die Unfallgefahr wurde nun von Verantwortlichen der Stadt bzw. Gelsensport bei einer Begehung als so groß angesehen, dass eine sofortige Sperrung verfügt wurde.
Die gute Nachricht: Der Spiel- und Trainingsbetrieb findet trotzdem ohne größere Einschränkungen statt! Die Spieler müssen allerdings über die vorgegebenen Wege zu den Spielfeldern gehen: zum Aschenplatz über den Ballraum und durch den „Hinterein- bzw. Ausgang“ des Vereinsheims, zum Rasenplatz bzw. Kunstrasenplatz führt die Treppe im vorderen Bereich des Stadions.
Die Einschränkungen: Während der Spiele und weiterer Veranstaltungen dürfen die Zuschauer nur den oberen Bereich des Stadions betreten und dürfen sich keinesfalls hinter die Absperrungen begeben und müssen zudem darauf achten, dass sich auch Kinder nicht in den abgesperrten Bereichen aufhalten.
„Wenige Monate nach der feierlichen Eröffnung des Kunstrasenplatzes ist diese Einschränkung natürlich ein herber Schlag, aber auch eine logische Folge des Sanierungsstaus, der sich über fünf Jahrzehnte hier im Stadion aufgebaut hat. Die Situation ist natürlich besonders heikel, da der Großteil unserer Mitglieder Kinder und Jugendliche sind, die nun bis auf Weiteres auf einer Baustelle kicken müssen. Kein Gelsenkirchener Verein in der näheren Umgebung hat – so wie die SG Eintracht Gelsenkirchen – noch eine komplette Jugendabteilung. Deshalb hoffen wir, dass seitens der Stadt möglichst schnell eine Lösung gefunden wird, damit das Südstadion bald wieder ohne Einschränkungen betreten werden kann und auch einen würdigen Rahmen für Sportveranstaltungen bietet“, so der Vorstand der SG Eintracht Gelsenkirchen.